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Februar 1934 – Niemals vergessen, nie wieder!

Glb Wien • Feb. 16, 2022

Niemals vergessen, niemals verzeihen, niemals wieder! Faschismus steht immer gegen die Interessen der lohnarbeitsabhängigen Klasse, egal in welcher Form er sich äußert. Auch heute ist die Gefahr aktueller denn je und es gilt wachsam zu bleiben.

Der GLB Wien war an den Tagen um den 12. Februar bei diversen Aktionen zur Erinnerung an die Opfer des Austrofaschismus 1934 dabei, unter anderem auch beim Gedenkmarsch im 20. Bezirk mit KPÖ, KJÖ, Jungen Linken und KomIntern. Hier die Rede unseres Kollegen Oliver Jonischkeit, Bundessekretär des GLB und AK-Rat für den GLB-Wien bei der Auftaktkundgebung:

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

liebe Genossinnen und Genossen,

 

weil wir uns hier ganz in der Nähe eines großen Einkaufszentrums befinden: ich muss dem Geschäftsführer des Handelsverbandes, Herrn Will, widersprechen, der wegen des Wegfalls der 2-G-Regel den 12. Februar zum „Tag des Handels“ ausgerufen hat:

 

Der 12. Februar ist für uns der Tag, an dem wir an die Februarkämpfe 1934 erinnern – er ist für uns - als Lehre daraus kein Tag des Handels, sondern ein Tag des Handelns  – gegen Faschismus, gegen Sozialabbau, gegen die Zerschlagung der sozialen Sicherungssysteme.

 

Bereits im Winter 1932/33, auf dem Höhepunkt der Wirtschaftskrise, waren über 30 % der Menschen arbeitslos – die meisten von jenen, die noch Arbeit hatten, waren in Kurzarbeit. Nur wenige hatten Vollzeitarbeitsplätze und dadurch Arbeit mit ausreichendem Lohn.

 

Am 2. Jänner 1934 veröffentlichten die österreichischen Tageszeitungen den Text einer regierungsamtlichen Mitteilung. Bekanntgeben wurde, dass die Mandate der Kammern für Arbeiter und Angestellte mit 31. Dezember 1933 endgültig erloschen seien und die bisherigen gewählten Arbeiterkammerräte durch ernannte Verwaltungskommissäre ersetzt worden seien.

 

Nach der Niederschlagung des Februaraufstandes wurde die Arbeiterkammer dann endgültig abgeschafft, die freien Gewerkschaften und die Sozialdemokratie verboten – die Kommunisten waren das schon vorher -  und das austrofaschistische Regime errichtet.

 

Das war 1934 – und wo stehen wir heute ?

 

In den letzten Jahren gab es massive Angriffe von rechts auf die Arbeiterkammer – NEOS, jene Partei, die nun in der Wiener Stadtregierung sitzt, wollte die Arbeiterkammerumlage halbieren; der Arbeiterkammer sollte verboten werden, Rücklagen zu bilden – die Mitgliedschaft in der AK sollte nur mehr freiwillig sein – es gab und gibt also auch heute immer wieder den Versuch, die gesetzliche Interessensvertretung der Beschäftigten, die Arbeiterkammer, zu schwächen und zu zerschlagen.

 

Geschwächt wurde bereits die Selbstverwaltung in der Sozialversicherung – mit dem Ziel, diese endgültig zu zerschlagen und das Gesundheitssystem schrittweise zu privatisieren.

 

Nach wie vor wird über die Schließung von kleineren Spitälern diskutiert, auch der weitere Abbau von Betten wird mit Sicherheit wieder verstärkt zum Thema werden – wobei den Spitälern ohnehin angesichts der haarsträubenden Arbeitsbedingungen das Personal abhanden kommt.

 

Seit Jahren ist das bekannt und es ändert sich nichts – daher fordern wir gerade auch am 12. Februar eine deutliche Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich und statt Applaus endlich eine bessere Bezahlung für die in der Pflege Beschäftigten.

 

Der Kampf gegen den Sozialabbau, für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen, ist auch ein Kampf gegen die zunehmend stärker werdenden Rechtsextremen mit ihren „einfachen Lösungen“ der Ausgrenzung – mit ihrem Hass, den sie gegen Migrantinnen, gegen Flüchtlinge, gegen angebliche „Sozialschmarotzer“ schüren - wobei sie damit nicht jene meinen, die das große Kapital vertreten.

 

Der klassenorientierte Weltgewerkschaftsbund, dem der Gewerkschaftliche Linksblock angehört, hat sich seit seiner Gründung dem Kampf gegen Faschismus und Krieg verpflichtet.

 

Wir sind solidarisch mit den Kolleginnen und Kollegen, die auch in anderen Ländern gegen den Faschismus kämpfen. Wie zum Beispiel vor wenigen Tagen, am 5. Februar in Evosmos, Thessaloniki, als tausende Menschen einem Aufruf der Bauarbeitergewerkschaft, von PAME und anderen Organisationen gefolgt sind, um sich gegen den Terror der Rechtsextremen, der sich gegen Kommunistinnen, Migrantinnen, Flüchtlinge und andere richtet, zur Wehr zu setzen.

 

Gerade hier und heute sagen wir: kein Fußbreit den Faschisten – weder bei uns noch sonst wo ! 

GLB Wien

30 Apr., 2024
Als Gründungsfraktion des ÖGB stehen wir für Gewerkschaftliche Einheit. In diesem Interesse überprüfen wir alle - auch historische - Forderungen unserer Fraktion auf Aktualität für heute. Wir nehmen 50 Jahre Arbeitsverfassungsgesetz zum Anlass, um verstärkt und öffentlicher für eine Umsetzung der bekannten und beschlossenen GLB-Forderungen zu kämpfen. Bereits 1946 war es die kommunistische Fraktion, die ein fortschrittliches Antiterrorgesetz und Koalitionsfreiheit der Arbeiter:innen und Angestellten forderte. In Punkt 4 beschloss der GLB, dass Kündigungen von Arbeitnehmer:innen nur mit Zustimmung der Betriebsräte oder ersatzweise der zuständigen Gewerkschaft möglich sein sollen. Im Febuar 1978 haben die Bundesvorstandsmitglieder des ÖGB, Anton Hofer und Ernst Schmidt, im Namen des GLB einen Brief an ÖGB-Präsident Anton Benya gerichtet, der die Mängel des Arbeitsverfassungsgesetzes (ArbVG) aufzeigt und zahlreiche Vorschläge zu dessen Novellierung enthält. Die angesprochenen Mängel sind bis heute nicht behoben. Im Gegenteil, einige Regelungen wurden zu Gunsten des Kapitals weiter aufgeweicht. Auszugsweise geben wir hier zwei wesentliche Kapitel der Forderungen im Originaltext wider: IV. Wirkungsvoller Kündigungs- und Entlassungsschutz • Einführung eines effizienten Kündigungs- und Entlassungsschutzes im ArbVG. • Beweislastumkehr bei der Kündigungsanfechtung wegen eines verpönten Motivs: der Unternehmer soll beweisen müssen, dass der Kündigung ein verpöntes Motiv zugrunde lag. • Beseitigung der Vorrangstellung des »betrieblichen Erfordernisses« gegenüber den sozialen Interessen der gekündigten Arbeitnehmer. VI. Erweiterung der Rechte des einzelnen Arbeitnehmers • Die Aufnahme der Grundrechte des Arbeitnehmers in das ArbVG. • Die Garantie des Rechts auf freie gewerkschaftliche und politische Betätigung im Betrieb. • Die Garantie der Menschenrechte auf persönliche Freiheit, Schutz der Persönlichkeits- und Privatsphäre sowie der Menschenwürde. • Die Garantie des Rechtes auf freie und uneingeschränkte Meinungsäußerung im Betrieb. Der Fall des Kollegen und Genossen Benjamin R. zeigt ein weiteres Mal, dass die Forderungen des GLB nichts an Aktualität verloren haben. Die Fachgewerkschaft des ÖGB und die AK fordern wir dringend auf, sich voll und umfänglich für den betroffenen Kollegen einzusetzen. Wir stehen dafür ein, dass die gesetzlichen Grundlagen verbessert werden müssen. Dafür kämpfen wir im ÖGB und in der Arbeiterkammer. Für die GLB - Landesleitung Wien Ewald Magnes Patrick Kaiser Oliver Jonischkeit
von Glb Wien 20 Apr., 2024
Treffpunkt: Mi., 1. Mai 2024 um 8:45 beim Tegetthoff-Denkmal am Praterstern. Sei dabei, mach mit. Nur gemeinsam sind wir stark!
von Glb Wien 04 Apr., 2024
Im Wahlkampf der Wiener Arbeiterkammer hat sich heute auch der GLB, der KPÖ-nahe, Gewerkschaftliche Linksblock positioniert. Die Fraktion hält aktuell zwei Kammerräte und fordert mit Spitzenkandidat Oliver Jonischkeit einen gesetzlichen Mindestlohn sowie eine Energiegrundsicherung und Lebensmittelpreisregulierungen.
von Glb Wien 13 März, 2024
Wir wollen gestärkt in die AK-Vollversammlung Wien einziehen. Sei auch du dabei, mach mit: Fr., 15.3 in Favoriten und Fr., 22.3. in Floridsdorf!
von Glb Wien 20 Feb., 2024
Beim alternativen 90-jährigen Gedenken an die Widerstandskämpfe 1934 der Arbeiter:innenschaft beim Goethehof war auch der GLB-Wien maßgeblich organisatorisch dabei! Es war ein großer Erfolg, dass durch Bündnisarbeit 270 Menschen am informativen Umzug im Gemeindebau teilnahmen.
von Glb Wien 03 Feb., 2024
Der GLB ruft zu folgenden wichtigen Demos und Veranstaltungen auf! Nie wieder Faschismus, Nein zu jedem Krieg!
von Glb Wien 11 Jan., 2024
Bereits bis jetzt haben unsere AK-Räte in der Wiener Vollversammlung mit mehr oder weniger Erfolg versucht konsequent die Anliegen der lohnarbeitsabhängigen Menschen zu vertreten. Wir werden im Wahlkampf weiter dafür einstehen, wofür wir schon immer stehen: - Antirassismus und Antifaschismus - Gleicher Lohn für alle - Konsequent kritisch zur durch die herrschende Klasse dominierten Sozialpartnerschaft - Verschiebung der Machtverhältnisse von Kapitaleignern hin zu denen, die unsere Gesellschaft am Laufen halten - Wege vom Sozialismus bis zu einem wirklich gerechten Gesellschaftssystem Daraus ergeben sich unsere Positionen, die konsequent systemkritisch demokratisch, sozial, ökologisch und feministisch sind. Wir werden nun in einen Wahlkampf starten, um diese Positionen auch gestärkt gemeinsam mit euch in die Arbeiterkammer Wien einbringen zu können. Sei auch du dabei, mach mit!
von Glb Wien 10 Dez., 2023
GLB Wien, KPÖ Leopoldstadt&PolDi, MieterinnenInitiative und Werkl im Goethehof freuen sich, euch alle einzuladen, um zu plaudern, zu feiern und gemeinsam auf ein kämpferisches Jahr anzustoßen! Jahresabschlussfeier: Die., 19.12. ab 19h im Werkl im Goeth ehof (Schüttaustraße 1-39) Seid dabei, feiert mit! Für Verpflegung ist gesorgt und auch für Getränke. Spenden fürs Werkl sind natürlich gerne gesehen.
von Glb Wien 08 Dez., 2023
AK-Rat Oliver Jonischkeit und GLB-GPA Betriebsrat im Handel Gerhard Wimmer sowie Patrick Kaiser trugen unser Soli-Transparent mit der Losung: "Kampf bis zum Streik!" Es geht dabei um ca. 430.000 Angestellte und Lehrlinge! Wir unterstützen jeden Streik um Verbesserungen für die Lohnarbeiter:innen zu erkämpfen. Gerade in solch frauendominierten Berufen wie dem Handel sind deutliche Reallohnsteigerungen notwendig, um ein halbwegs leistbares Leben zu ermöglichen. Bei den wenigen Medienberichten über die - leider etwas gering besuchte- Demo gibt es ein Video von Puls24, wo GLB-Wien AK-Rat Patrick Kaiser zumindest kurz anonym seine Meinung kundtun konnte. O-Ton: "So kann man nicht leben mit diesen Löhnen". https://www.puls24.at/news/wirtschaft/weihnachts-shopping-handel-streikt-auch-am-samstag/315222 (Minute 0,45) Die bis jetzt stattgefundenen Pseudo-Streiks im Handel haben weder große Wirkung gezeigt, noch bei weitem das erreicht, was eigentlich sein sollte: eine satte Reallohnerhöung im Handel, die auch die enorm gestiegenen Profite abgreift. Deshalb: Für kämpferische Gewerkschaften, für die Aneignung der Profite durch diejenigen, die sie erarbeiten. Für Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich. Und für eine gewerkschaftliche Organisation, die auch mit wirklichen Streiks schon einmal alles lahmlegen kann, um die Kräfteverhältnisse klar zu stellen.
von Glb Wien 03 Dez., 2023
Die Preissteigerungen der letzten Jahre sind enorm, die KV Verhandlungen haben bis jetzt meist nur (unrealistische) Inflationsabgeltung und damit Reallohnverluste gebracht. Deshalb: Solidarität mit den Streiks im Handel!
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