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179. Vollversammlung der Wiener AK: GLB für Klassenkampf von unten, statt von oben!

Glb Wien • Juni 11, 2023

Bei der Vollversammlung der Arbeiterkammer Wien ging es vor allem um die Klimakrise und die Teuerungen. Der GLB-Wien steht für eine soziale und ökologische Umgestaltung durch kämpferische Gewerkschaften und Arbeiterkammern.

Die Klimakrise stand zu Beginn der Vollversammlung im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion. In ihrem Bericht ging auch AK Präsidentin Renate Anderl darauf ein und auf die Tatsache, dass sich immer mehr das Leben kaum mehr leisten können. „Daher müssen endlich auch die Superreichen ihren Beitrag leisten“, so AK Präsidentin Renate Anderl. Das deshalb Vermögenssteuern sinnvoll sind ist klar. Es braucht aber mehr - systemverändernde - Initiativen.


Dazu auch GLB AK-Rat Patrick Kaiser: „Früher konnten junge Menschen sich etwas aufzubauen – jetzt geht es für viele einfach darum, irgendwie über die Runden zu kommen“. Einer hohen Inflation und gestiegenen Miet- und Energiekosten stehen Reallohnverluste und oft explodierende Profite der Konzerne gegenüber. Viele stehen vor der Frage „heizen oder essen“. Da helfen auch Einmalzahlungen wenig. Daher der GLB Antrag zu einer Energiegrundsicherung: eine Mindestversorgung mit Energie soll kostenlos gewährleistet werden, der zur Diskussion zugewiesen wurde. Angedacht werden muss auch die volle Verstaatlichung von Betrieben die der Grundversorgung dienen, beispielsweise der Energiekonzerne mit ausschließlicher Orientierung am Gemeinwohl.


Ein weiterer wichtiger Bereich sind die sozialen Berufe. Die Arbeitsbedingungen verschlechtern sich, trotz höherem Bedarf steigt das entsprechende Bundesbudget nur gering. In der Pflege und allen anderen Bereichen der Daseinsvorsorge braucht es verpflichtende Personalschlüssel und hoch qualifiziertes Personal. Weg vom Kostendruck, hin zu einer bedarfsgerechten Finanzierung!


Reallohnverluste durch vergangene Kollektivvertragsabschlüsse zeigen, dass die derzeitige Praxis der sogenannten "Sozialpartnerschaft" eher ein Klassenkampf von oben nach unten ist. Es braucht eine Umgestaltung der Machtverhältnisse und dafür kämpferische Arbeiterkammern und Gewerkschaften!


GLB AK-Rat Oliver Jonischkeit setzte sich in seiner Wortmeldung dafür ein, mehr Geld für Pflege und Gesundheit zu verwenden anstatt für Panzer, Abfangjäger und ähnliches Kriegsgerät. Natürlich ist der GLB für bundesweite Regelungen, damit Wohnen wieder leistbar wird. Allerdings, so Oliver Jonischkeit, sollte sich die Stadt Wien ein Beispiel an Städten wie Graz, Linz oder Innsbruck nehmen und sofort eine Mietpreisbremse im eigenen Bereich umsetzen. Bereits im Hinblick auf die kommenden Jahres stattfindenden AK Wahlen wäre es höchst an der Zeit, endlich alle Wahlberechtigten in die Wähler*innenlisten aufzunehmen. Es kann nicht sein, dass einige Gruppen. wie Präsenzdiener, jene in Karenz oder Lehrlinge für die Aufnahme einen eigenen Antrag stellen müssen. Abschließend ersuchte Jonischkeit um die Solidarität der Vollversammlung mit den Flüchtlingshelfer*innen des Arbeitersamariterbundes, die derzeit um eine korrekte Einstufung und damit Entlohnung kämpfen.


Außerdem erinnert Kollege Jonischkeit noch einmal daran, dass Arbeitslosengeld und Notstandshilfe unbedingt mit der Teuerungsrate erhöht werden müssen!


Oliver Jonischkeit und Patrick Kaiser betonen auch noch einmal, dass gegen jeden Krieg aufgetreten werden muss! Kriegshandlungen sind immer zum Nachteil der lohnarbeitsabhängigen Menschen und bringen nur Leiden und Tod. Ein neutrales Österreich könnte und sollte Raum für Verhandlungen und Abrüstung bieten. Auch dafür muss eine Arbeiterkammer kämpfen.


Der Gewerkschaftliche Linksblock hat einen Antrag „Wohnen muss leistbar bleiben“ eingebracht, der zu einer weiteren Diskussion zugewiesen wurde. Der Antrag „Mehr Geld für Pflege und Gesundheit statt für Aufrüstung“ wurde von der Mehrheit abgelehnt.


Einige gemeinsame Resolutionen und Anträge wurden auch vom Gewerkschaftlichen Linksblock unterstützt, wie z.B.:

  • Von GLB erstellt gemeinsam mit AUGE/UG: Gegen jeden Angriff auf Bildungsteilzeit und -karenz, für eine Erweiterung des rechtlichen Anspruchs darauf.
  • Änderungen bei der Abfertigung neu, mit Umstellung auf ein ausschließlich gemeinnütziges System.

Auch diese Anträge wurden zugewiesen.

 

Wir bleiben weiter aktiv und sind "deine Stimme aus der Basis". Mach auch du mit! Gemeinsam kämpfen, gemeinsam verändern!

Hier die Reden unserer aktuellen AK-Rät*innen bei der Vollversammlung:

GLB Wien

30 Apr., 2024
Als Gründungsfraktion des ÖGB stehen wir für Gewerkschaftliche Einheit. In diesem Interesse überprüfen wir alle - auch historische - Forderungen unserer Fraktion auf Aktualität für heute. Wir nehmen 50 Jahre Arbeitsverfassungsgesetz zum Anlass, um verstärkt und öffentlicher für eine Umsetzung der bekannten und beschlossenen GLB-Forderungen zu kämpfen. Bereits 1946 war es die kommunistische Fraktion, die ein fortschrittliches Antiterrorgesetz und Koalitionsfreiheit der Arbeiter:innen und Angestellten forderte. In Punkt 4 beschloss der GLB, dass Kündigungen von Arbeitnehmer:innen nur mit Zustimmung der Betriebsräte oder ersatzweise der zuständigen Gewerkschaft möglich sein sollen. Im Febuar 1978 haben die Bundesvorstandsmitglieder des ÖGB, Anton Hofer und Ernst Schmidt, im Namen des GLB einen Brief an ÖGB-Präsident Anton Benya gerichtet, der die Mängel des Arbeitsverfassungsgesetzes (ArbVG) aufzeigt und zahlreiche Vorschläge zu dessen Novellierung enthält. Die angesprochenen Mängel sind bis heute nicht behoben. Im Gegenteil, einige Regelungen wurden zu Gunsten des Kapitals weiter aufgeweicht. Auszugsweise geben wir hier zwei wesentliche Kapitel der Forderungen im Originaltext wider: IV. Wirkungsvoller Kündigungs- und Entlassungsschutz • Einführung eines effizienten Kündigungs- und Entlassungsschutzes im ArbVG. • Beweislastumkehr bei der Kündigungsanfechtung wegen eines verpönten Motivs: der Unternehmer soll beweisen müssen, dass der Kündigung ein verpöntes Motiv zugrunde lag. • Beseitigung der Vorrangstellung des »betrieblichen Erfordernisses« gegenüber den sozialen Interessen der gekündigten Arbeitnehmer. VI. Erweiterung der Rechte des einzelnen Arbeitnehmers • Die Aufnahme der Grundrechte des Arbeitnehmers in das ArbVG. • Die Garantie des Rechts auf freie gewerkschaftliche und politische Betätigung im Betrieb. • Die Garantie der Menschenrechte auf persönliche Freiheit, Schutz der Persönlichkeits- und Privatsphäre sowie der Menschenwürde. • Die Garantie des Rechtes auf freie und uneingeschränkte Meinungsäußerung im Betrieb. Der Fall des Kollegen und Genossen Benjamin R. zeigt ein weiteres Mal, dass die Forderungen des GLB nichts an Aktualität verloren haben. Die Fachgewerkschaft des ÖGB und die AK fordern wir dringend auf, sich voll und umfänglich für den betroffenen Kollegen einzusetzen. Wir stehen dafür ein, dass die gesetzlichen Grundlagen verbessert werden müssen. Dafür kämpfen wir im ÖGB und in der Arbeiterkammer. Für die GLB - Landesleitung Wien Ewald Magnes Patrick Kaiser Oliver Jonischkeit
von Glb Wien 20 Apr., 2024
Treffpunkt: Mi., 1. Mai 2024 um 8:45 beim Tegetthoff-Denkmal am Praterstern. Sei dabei, mach mit. Nur gemeinsam sind wir stark!
von Glb Wien 04 Apr., 2024
Im Wahlkampf der Wiener Arbeiterkammer hat sich heute auch der GLB, der KPÖ-nahe, Gewerkschaftliche Linksblock positioniert. Die Fraktion hält aktuell zwei Kammerräte und fordert mit Spitzenkandidat Oliver Jonischkeit einen gesetzlichen Mindestlohn sowie eine Energiegrundsicherung und Lebensmittelpreisregulierungen.
von Glb Wien 13 März, 2024
Wir wollen gestärkt in die AK-Vollversammlung Wien einziehen. Sei auch du dabei, mach mit: Fr., 15.3 in Favoriten und Fr., 22.3. in Floridsdorf!
von Glb Wien 20 Feb., 2024
Beim alternativen 90-jährigen Gedenken an die Widerstandskämpfe 1934 der Arbeiter:innenschaft beim Goethehof war auch der GLB-Wien maßgeblich organisatorisch dabei! Es war ein großer Erfolg, dass durch Bündnisarbeit 270 Menschen am informativen Umzug im Gemeindebau teilnahmen.
von Glb Wien 03 Feb., 2024
Der GLB ruft zu folgenden wichtigen Demos und Veranstaltungen auf! Nie wieder Faschismus, Nein zu jedem Krieg!
von Glb Wien 11 Jan., 2024
Bereits bis jetzt haben unsere AK-Räte in der Wiener Vollversammlung mit mehr oder weniger Erfolg versucht konsequent die Anliegen der lohnarbeitsabhängigen Menschen zu vertreten. Wir werden im Wahlkampf weiter dafür einstehen, wofür wir schon immer stehen: - Antirassismus und Antifaschismus - Gleicher Lohn für alle - Konsequent kritisch zur durch die herrschende Klasse dominierten Sozialpartnerschaft - Verschiebung der Machtverhältnisse von Kapitaleignern hin zu denen, die unsere Gesellschaft am Laufen halten - Wege vom Sozialismus bis zu einem wirklich gerechten Gesellschaftssystem Daraus ergeben sich unsere Positionen, die konsequent systemkritisch demokratisch, sozial, ökologisch und feministisch sind. Wir werden nun in einen Wahlkampf starten, um diese Positionen auch gestärkt gemeinsam mit euch in die Arbeiterkammer Wien einbringen zu können. Sei auch du dabei, mach mit!
von Glb Wien 10 Dez., 2023
GLB Wien, KPÖ Leopoldstadt&PolDi, MieterinnenInitiative und Werkl im Goethehof freuen sich, euch alle einzuladen, um zu plaudern, zu feiern und gemeinsam auf ein kämpferisches Jahr anzustoßen! Jahresabschlussfeier: Die., 19.12. ab 19h im Werkl im Goeth ehof (Schüttaustraße 1-39) Seid dabei, feiert mit! Für Verpflegung ist gesorgt und auch für Getränke. Spenden fürs Werkl sind natürlich gerne gesehen.
von Glb Wien 08 Dez., 2023
AK-Rat Oliver Jonischkeit und GLB-GPA Betriebsrat im Handel Gerhard Wimmer sowie Patrick Kaiser trugen unser Soli-Transparent mit der Losung: "Kampf bis zum Streik!" Es geht dabei um ca. 430.000 Angestellte und Lehrlinge! Wir unterstützen jeden Streik um Verbesserungen für die Lohnarbeiter:innen zu erkämpfen. Gerade in solch frauendominierten Berufen wie dem Handel sind deutliche Reallohnsteigerungen notwendig, um ein halbwegs leistbares Leben zu ermöglichen. Bei den wenigen Medienberichten über die - leider etwas gering besuchte- Demo gibt es ein Video von Puls24, wo GLB-Wien AK-Rat Patrick Kaiser zumindest kurz anonym seine Meinung kundtun konnte. O-Ton: "So kann man nicht leben mit diesen Löhnen". https://www.puls24.at/news/wirtschaft/weihnachts-shopping-handel-streikt-auch-am-samstag/315222 (Minute 0,45) Die bis jetzt stattgefundenen Pseudo-Streiks im Handel haben weder große Wirkung gezeigt, noch bei weitem das erreicht, was eigentlich sein sollte: eine satte Reallohnerhöung im Handel, die auch die enorm gestiegenen Profite abgreift. Deshalb: Für kämpferische Gewerkschaften, für die Aneignung der Profite durch diejenigen, die sie erarbeiten. Für Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich. Und für eine gewerkschaftliche Organisation, die auch mit wirklichen Streiks schon einmal alles lahmlegen kann, um die Kräfteverhältnisse klar zu stellen.
von Glb Wien 03 Dez., 2023
Die Preissteigerungen der letzten Jahre sind enorm, die KV Verhandlungen haben bis jetzt meist nur (unrealistische) Inflationsabgeltung und damit Reallohnverluste gebracht. Deshalb: Solidarität mit den Streiks im Handel!
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