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Das Pflegepersonal im KAV arbeitet bis zum Umfallen – seids deppat?

Patrick Kaiser, Intensivkrankenpfleger • Feb. 03, 2019

GLB - Deine Stimme für die Gesundheit von PatientInnen und PflegerInnen!

Es krankt im Krankenanstaltenverbund Wien (KAV): Einsparungen wohin man schaut, auf den meisten Abteilungen gibt es zu wenig Pflegepersonal um die PatientInnen professionell und nach ihren Bedürfnissen zu betreuen. Die Ausbildungsreform und das neue Gehaltsschema verschlechtern die Arbeitsbedingungen in der Pflege noch weiter.

Obwohl Wien um die Größe einer Stadt wie Graz gewachsen ist, gab es im letzten Jahrzehnt eine deutliche Reduzierung der Betten in den Spitälern. Gerade das Pflegepersonal spürt dies am enorm gestiegenen Arbeitsaufwand, bei komplexeren Pflegesituationen mit immer älteren und multimorbideren PatientInnen. Zudem werden der Pflege immer mehr ärztliche Tätigkeiten ohne adäquaten Personalausgleich übertragen.


Die (chaotisch wirkende) Umstrukturierung des KAV, mit Abteilungsschließungen sowie Leistungsverminderungen an vielen Stationen - ohne gleichzeitiger Schaffung von Ersatz in anderen Spitälern - tut ihr Übriges, um den Arbeitsaufwand zu erhöhen.

Das neue Krankenpflegegesetz soll gut ausgebildetes Personal vom Krankenbett verdrängen und zum Großteil durch Hilfskräfte (Pflegefachassistenz) ersetzen. Gleichzeitig ist noch immer auf vielen Stationen eine einzelne Pflegekraft im Nachtdienst, am Tag betreut eine Mindestbesetzung die Station (z.B: zwei Pflegepersonen für 30 PatientInnen). Überlastungsanzeigen werden nicht ernst genommen oder sogar repressiv behandelt. Zusatzdienste sind die Regel, immer mehr PflegerInnen schaffen es nicht mehr und brennen aus.

Das neue Lohnschema (mit extrem höheren Einstiegsgehältern für neues diplomiertes Personal) führt zu einer Spaltung der Beschäftigten in besser und weniger gut Verdienende bei gleicher Arbeit. Es soll gut ausgebildetes Personal zur Kündigung bewegen, um vermehrt Hilfskräfte einzustellen.

Nur eine deutliche Aufstockung von hochqualifiziertem und gut bezahltem Pflegepersonal am Krankenbett rettet Leben! Gute und professionelle Pflege scheitert am Einsparungswahn. Dabei leidet die Würde und Gesundheit des Pflegepersonals und natürlich auch der PatientInnen. Dagegen müssen alle Betroffenen gemeinsam kämpfen!“ Patrick Kaiser, Intensivkrankenpfleger

AK Wahl 2019: GLB (Gewerkschaftlicher Linksblock) – Deine Stimme für die Gesundheit von PatientInnen und PflegerInnen!

Übernahme von ärztlichen Tätigkeiten nur bei vollem Personalausgleich
Sonst: Zurück an den Start - wir geben diese Tätigkeiten gerne wieder an die ÄrztInnen zurück!

Verpflichtender Personalschlüssel für die Pflege
Wir benötigen einen verpflichtenden, professionell und in Absprache mit den MitarbeiterInnen auf den Stationen erstellten Personalschlüssel für die Pflege. Eine deutliche Erhöhung der Dienstposten mit wirklicher Besetzung ist notwendig!

Keine Pflegekraft alleine im Nachtdienst, keine Mindestbesetzung
Eine Pflegeperson im Nachtdienst für 20 bis über 30 PatientInnen ist fahrlässig! Auch im Tagdienst ist eine Mindestbesetzung (oder sogar darunter) gang und gäbe. Diese Dienste sollten „Überlastungstage“ genannt werden. Falls der Krankenanstaltenverbund es nicht schafft, solche Missstände zu bereinigen, muss das Pflegepersonal über sogenannte Ausgleichstage entschädigt werden (z.B. ab fünf „Überlastungstagen“ einen zusätzlichen Tag frei). Nur so kann Druck auf den Arbeitgeber ausgeübt werden, der Pflegepersonal und PatientInnen in gesundheitliche Gefahr bringt.

Keine Verringerung der Qualifikation am Krankenbett
Ausschließlich gut ausgebildetes Personal rettet Leben! Außerdem sollte zum Großteil diplomiertes/akademisches Personal bei den PatientInnen sein. Nur dieses umfangreich ausgebildete Personal kann die komplexen Krankheitsbilder der PatientInnen dementsprechend erfassen und betreuen. Die Ausbildung gehört erweitert, nicht verringert!

Chaotische Umstrukturierung des KAVs stoppen
Gemeinsam mit den Beschäftigten SINNVOLL planen! Stationsschließungen und -abbau stoppen.

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit
Das neue Gehaltsschema (mit eklatant höheren Löhnen für NeueinsteigerInnen) soll langjährig qualifiziertes Personal vertreiben, um es durch Hilfspersonal zu ersetzen. Es muss entweder eine ausreichende monatliche Ausgleichszahlung (auch bei den Sonderzahlungen!) oder für länger Beschäftigte die Möglichkeit geben, ins neue Schema zu wechseln.

30-Stunden-Woche für soziale Berufe, sofort!
Gerade in sozialen Berufen ist eine deutliche Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich dringend notwendig - damit das Berufsleben nicht frühzeitig im Burnout und/oder der Arbeitsunfähigkeit endet und die PatientInnen gut versorgt werden. Der KAV könnte hier als leuchtendes Beispiel vorangehen!

Deshalb bei der Arbeiterkammer-Wahl 2019: GLB wählen

GLB Wien

30 Apr., 2024
Als Gründungsfraktion des ÖGB stehen wir für Gewerkschaftliche Einheit. In diesem Interesse überprüfen wir alle - auch historische - Forderungen unserer Fraktion auf Aktualität für heute. Wir nehmen 50 Jahre Arbeitsverfassungsgesetz zum Anlass, um verstärkt und öffentlicher für eine Umsetzung der bekannten und beschlossenen GLB-Forderungen zu kämpfen. Bereits 1946 war es die kommunistische Fraktion, die ein fortschrittliches Antiterrorgesetz und Koalitionsfreiheit der Arbeiter:innen und Angestellten forderte. In Punkt 4 beschloss der GLB, dass Kündigungen von Arbeitnehmer:innen nur mit Zustimmung der Betriebsräte oder ersatzweise der zuständigen Gewerkschaft möglich sein sollen. Im Febuar 1978 haben die Bundesvorstandsmitglieder des ÖGB, Anton Hofer und Ernst Schmidt, im Namen des GLB einen Brief an ÖGB-Präsident Anton Benya gerichtet, der die Mängel des Arbeitsverfassungsgesetzes (ArbVG) aufzeigt und zahlreiche Vorschläge zu dessen Novellierung enthält. Die angesprochenen Mängel sind bis heute nicht behoben. Im Gegenteil, einige Regelungen wurden zu Gunsten des Kapitals weiter aufgeweicht. Auszugsweise geben wir hier zwei wesentliche Kapitel der Forderungen im Originaltext wider: IV. Wirkungsvoller Kündigungs- und Entlassungsschutz • Einführung eines effizienten Kündigungs- und Entlassungsschutzes im ArbVG. • Beweislastumkehr bei der Kündigungsanfechtung wegen eines verpönten Motivs: der Unternehmer soll beweisen müssen, dass der Kündigung ein verpöntes Motiv zugrunde lag. • Beseitigung der Vorrangstellung des »betrieblichen Erfordernisses« gegenüber den sozialen Interessen der gekündigten Arbeitnehmer. VI. Erweiterung der Rechte des einzelnen Arbeitnehmers • Die Aufnahme der Grundrechte des Arbeitnehmers in das ArbVG. • Die Garantie des Rechts auf freie gewerkschaftliche und politische Betätigung im Betrieb. • Die Garantie der Menschenrechte auf persönliche Freiheit, Schutz der Persönlichkeits- und Privatsphäre sowie der Menschenwürde. • Die Garantie des Rechtes auf freie und uneingeschränkte Meinungsäußerung im Betrieb. Der Fall des Kollegen und Genossen Benjamin R. zeigt ein weiteres Mal, dass die Forderungen des GLB nichts an Aktualität verloren haben. Die Fachgewerkschaft des ÖGB und die AK fordern wir dringend auf, sich voll und umfänglich für den betroffenen Kollegen einzusetzen. Wir stehen dafür ein, dass die gesetzlichen Grundlagen verbessert werden müssen. Dafür kämpfen wir im ÖGB und in der Arbeiterkammer. Für die GLB - Landesleitung Wien Ewald Magnes Patrick Kaiser Oliver Jonischkeit
von Glb Wien 20 Apr., 2024
Treffpunkt: Mi., 1. Mai 2024 um 8:45 beim Tegetthoff-Denkmal am Praterstern. Sei dabei, mach mit. Nur gemeinsam sind wir stark!
von Glb Wien 04 Apr., 2024
Im Wahlkampf der Wiener Arbeiterkammer hat sich heute auch der GLB, der KPÖ-nahe, Gewerkschaftliche Linksblock positioniert. Die Fraktion hält aktuell zwei Kammerräte und fordert mit Spitzenkandidat Oliver Jonischkeit einen gesetzlichen Mindestlohn sowie eine Energiegrundsicherung und Lebensmittelpreisregulierungen.
von Glb Wien 13 März, 2024
Wir wollen gestärkt in die AK-Vollversammlung Wien einziehen. Sei auch du dabei, mach mit: Fr., 15.3 in Favoriten und Fr., 22.3. in Floridsdorf!
von Glb Wien 20 Feb., 2024
Beim alternativen 90-jährigen Gedenken an die Widerstandskämpfe 1934 der Arbeiter:innenschaft beim Goethehof war auch der GLB-Wien maßgeblich organisatorisch dabei! Es war ein großer Erfolg, dass durch Bündnisarbeit 270 Menschen am informativen Umzug im Gemeindebau teilnahmen.
von Glb Wien 03 Feb., 2024
Der GLB ruft zu folgenden wichtigen Demos und Veranstaltungen auf! Nie wieder Faschismus, Nein zu jedem Krieg!
von Glb Wien 11 Jan., 2024
Bereits bis jetzt haben unsere AK-Räte in der Wiener Vollversammlung mit mehr oder weniger Erfolg versucht konsequent die Anliegen der lohnarbeitsabhängigen Menschen zu vertreten. Wir werden im Wahlkampf weiter dafür einstehen, wofür wir schon immer stehen: - Antirassismus und Antifaschismus - Gleicher Lohn für alle - Konsequent kritisch zur durch die herrschende Klasse dominierten Sozialpartnerschaft - Verschiebung der Machtverhältnisse von Kapitaleignern hin zu denen, die unsere Gesellschaft am Laufen halten - Wege vom Sozialismus bis zu einem wirklich gerechten Gesellschaftssystem Daraus ergeben sich unsere Positionen, die konsequent systemkritisch demokratisch, sozial, ökologisch und feministisch sind. Wir werden nun in einen Wahlkampf starten, um diese Positionen auch gestärkt gemeinsam mit euch in die Arbeiterkammer Wien einbringen zu können. Sei auch du dabei, mach mit!
von Glb Wien 10 Dez., 2023
GLB Wien, KPÖ Leopoldstadt&PolDi, MieterinnenInitiative und Werkl im Goethehof freuen sich, euch alle einzuladen, um zu plaudern, zu feiern und gemeinsam auf ein kämpferisches Jahr anzustoßen! Jahresabschlussfeier: Die., 19.12. ab 19h im Werkl im Goeth ehof (Schüttaustraße 1-39) Seid dabei, feiert mit! Für Verpflegung ist gesorgt und auch für Getränke. Spenden fürs Werkl sind natürlich gerne gesehen.
von Glb Wien 08 Dez., 2023
AK-Rat Oliver Jonischkeit und GLB-GPA Betriebsrat im Handel Gerhard Wimmer sowie Patrick Kaiser trugen unser Soli-Transparent mit der Losung: "Kampf bis zum Streik!" Es geht dabei um ca. 430.000 Angestellte und Lehrlinge! Wir unterstützen jeden Streik um Verbesserungen für die Lohnarbeiter:innen zu erkämpfen. Gerade in solch frauendominierten Berufen wie dem Handel sind deutliche Reallohnsteigerungen notwendig, um ein halbwegs leistbares Leben zu ermöglichen. Bei den wenigen Medienberichten über die - leider etwas gering besuchte- Demo gibt es ein Video von Puls24, wo GLB-Wien AK-Rat Patrick Kaiser zumindest kurz anonym seine Meinung kundtun konnte. O-Ton: "So kann man nicht leben mit diesen Löhnen". https://www.puls24.at/news/wirtschaft/weihnachts-shopping-handel-streikt-auch-am-samstag/315222 (Minute 0,45) Die bis jetzt stattgefundenen Pseudo-Streiks im Handel haben weder große Wirkung gezeigt, noch bei weitem das erreicht, was eigentlich sein sollte: eine satte Reallohnerhöung im Handel, die auch die enorm gestiegenen Profite abgreift. Deshalb: Für kämpferische Gewerkschaften, für die Aneignung der Profite durch diejenigen, die sie erarbeiten. Für Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich. Und für eine gewerkschaftliche Organisation, die auch mit wirklichen Streiks schon einmal alles lahmlegen kann, um die Kräfteverhältnisse klar zu stellen.
von Glb Wien 03 Dez., 2023
Die Preissteigerungen der letzten Jahre sind enorm, die KV Verhandlungen haben bis jetzt meist nur (unrealistische) Inflationsabgeltung und damit Reallohnverluste gebracht. Deshalb: Solidarität mit den Streiks im Handel!
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