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Gehaltsabschluss Öffentlicher Dienst mit Daseinsvorsorge: Reallohnverluste zementiert!

Glb Wien • Nov. 22, 2023

Gerade eben wurde veröffentlicht, dass im öffentlichen Dienst wie immer im "stillen Kämmerlein" ohne Personalvertreterversammlungen etc. ein Lohnabschluß verhandelt wurde. Dieser Abschluss bringt Reallohnverluste vor allem für die in der Daseinsvorsorge tätigen Beschäftigten und setzt laufende Kollektivverhandlungen im Sozialbereich unter Druck.

Müllabfuhr, Soziale Dienste, Öffentlicher Verkehr, Pflege, Bildungsbeschäftigte usw. haben eines gemeinsam: Sie sind bei Bund, Ländern, Gemeinden oder deren ausgelagerten Betrieben beschäftigt und deshalb abhängig von den Lohnverhandlungen im öffentlichen Dienst (GÖD und Younion). Nun gab es genau heute, am 22.11. abends einen Gehaltsabschluss: 9,15 Prozent und mindestens 192 Euro (was nur für Beschäftigte unter 2000 brutto 9,75 % bedeutet) ab Jänner 2024. Insgesamt betragen die Lohnsteigerungen seit 1.1.2022 16,3%, während laut dem - eh schon die Preiserhöhungen sehr schön rechnenden - Inflationsrechner finanz.at die Inflation seit 1.1. 2022 17,62% beträgt. Damit verlieren die Beschäftigten der Daseinsversorgung und -verwaltung ein weiteres Mal real an Lohn!


Rahmenbedingungen des Dienstrechtes, wie z.B. die immer noch existierende 40 Stunden Woche oder mehr Urlaub wurden gar nicht einmal angesprochen, es sei denn scheinbar verhandelt. Eine Stärkung der Kaufkraft der Beschäftigen wie laut Pressemeldung verlautbart stellt dieser Abschluss jedenfalls nicht dar.


Dieser Abschluss ist ein Schlag ins Gesicht derjenigen, die auch während der Corona-Krise täglich ihren Dienst an der Gesellschaft geleistet haben. Und es ist auch eine Nuss auf den Kopf der mutigen Verhandler:innen zum Kollektivvertrag des SWÖ (Sozialwirtschaft Österreich), die deutlich höhere Forderungen durch Kampfmaßnahmen erreichen wollen.


Eine angedeutete Urabstimmung innerhalb der verhandelnden Gewerkschaft Younion ist über diesen Abschluss weiter nicht in Sicht und zeigt sich als Nebelgranate. Wir müssen gemeinsam dafür kämpfen, dass solche undemokratischen Dienstrechtsverhandlungen endlich der Vergangenheit angehören, und dass die öffentlichen Bediensteten der Daseinsvorsorge, die nicht "Teil der Familie" sind, auch mehr für ihr Leben haben und nicht weniger!


Es ist wichtig, nun die GPA und Vida Beschäftigten in den Sozial- und Bildungsberufen zu unterstützen, die kämpferisch für bessere Arbeitsbedingungen und Entlohnung kämpfen. Und natürlich auch alle anderen Bereiche, wie die Metaller:innen, die Handelsangestellten etc.


Gemeinsam können wir stark sein!


Patrick Kaiser

Intensivkrankenpfleger, Personalvertreter im WiGeV und AK-Rat für den GLB Wien 

GLB Wien

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AK-Rat Oliver Jonischkeit und GLB-GPA Betriebsrat im Handel Gerhard Wimmer sowie Patrick Kaiser trugen unser Soli-Transparent mit der Losung: "Kampf bis zum Streik!" Es geht dabei um ca. 430.000 Angestellte und Lehrlinge! Wir unterstützen jeden Streik um Verbesserungen für die Lohnarbeiter:innen zu erkämpfen. Gerade in solch frauendominierten Berufen wie dem Handel sind deutliche Reallohnsteigerungen notwendig, um ein halbwegs leistbares Leben zu ermöglichen. Bei den wenigen Medienberichten über die - leider etwas gering besuchte- Demo gibt es ein Video von Puls24, wo GLB-Wien AK-Rat Patrick Kaiser zumindest kurz anonym seine Meinung kundtun konnte. O-Ton: "So kann man nicht leben mit diesen Löhnen". https://www.puls24.at/news/wirtschaft/weihnachts-shopping-handel-streikt-auch-am-samstag/315222 (Minute 0,45) Die bis jetzt stattgefundenen Pseudo-Streiks im Handel haben weder große Wirkung gezeigt, noch bei weitem das erreicht, was eigentlich sein sollte: eine satte Reallohnerhöung im Handel, die auch die enorm gestiegenen Profite abgreift. Deshalb: Für kämpferische Gewerkschaften, für die Aneignung der Profite durch diejenigen, die sie erarbeiten. Für Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich. Und für eine gewerkschaftliche Organisation, die auch mit wirklichen Streiks schon einmal alles lahmlegen kann, um die Kräfteverhältnisse klar zu stellen.
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Die Preissteigerungen der letzten Jahre sind enorm, die KV Verhandlungen haben bis jetzt meist nur (unrealistische) Inflationsabgeltung und damit Reallohnverluste gebracht. Deshalb: Solidarität mit den Streiks im Handel!
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Überlange Arbeitszeiten über die gesetzlichen Höchstgrenzen hinaus, Stundenlöhne unter den kollektivvertraglichen Mindestlöhnen sowie Umgehungskonstruktionen, die die Beschäftigten in die Scheinselbstständigkeit drängen. Johannes Greß lebt und arbeitet als freier Journalist in Wien und recherchiert zu migrantischer Arbeit, zu Lohn- und Sozialdumping und zu prekären Arbeitsverhältnissen. Im Rahmen der Veranstaltung berichtet er über seine Rechercheergebnisse und diskutiert mit Oliver Jonischkeit (GLB-Bundessekretär und Arbeiterkammer-Rat) darüber, wie die Arbeitsbedingungen in der Zustellbranche verbessert werden können. Wann: Do., 23.11.2023, 19 Uhr Wo: Volxclub, Familienplatz 6, 1160 Wien Eine Veranstaltung des Gewerkschaftlichen Linksblock Wien im ÖGB und der AK in Kooperation mit KPÖ Wien-West.
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